Was soll ich heute kochen?
Lady Awesome | Veröffentlicht am |
Was soll ich heute kochen? Und wie bekomme ich meine Kinder dazu, Gemüse zu essen?
Fragst du dich mal wieder, was du für die Biester - deine Kinder - kochen sollst?
Jeden Tag aufs Neue begegnen wir der Frage: Was koche ich heute?
Kurze Geschichte, wahre Begebenheit. Vor einigen Tagen wurde uns schmerzlich bewusst, wie einfach Kinder essenstechnisch doch glücklich zu machen sind.
Es war ein ganz normaler Nachmittag und der Freund fragte mich, was es zum Abendessen gäbe.
„Hey Schatzi. Ich wollte jetzt Abendessen machen. Was soll ich kochen?“
Jeden. Tag. Aufs. Neue.
Ich sagte:
„Keine Ahnung, denk dir was aus. Mach Nudeln.“
Die Nachbarstochter, Katinka, wollte mit uns zu Abend essen, bevor der Russe sie wieder zu ihrer Mutter bringen würde. Also gab es Nudeln und Würstchen mit Ketchup und Pesto und so.
Nach dem üblichen Drama der Tochter (viereinhalb Jahre), wer wo sitzen würde, welcher ihr Teller war und was genau sie nicht darauf haben wollte, aßen wir zu Abend.
Die Zubereitung des Essens hat vielleicht 20 Minuten gedauert. Mit Kinder einsammeln, Tisch decken und Kinder alle um den Tisch versammeln waren wir so bei 35 Minuten.
Was Essen Kinder gerne?
Meine Kinder lieben „nackige“ Nudeln, trockenes Brot, trockenes Toastbrot, Mais und Erbsen und Möhrchen aus der Dose.
Fräulein Chaos aß Nudeln. Nackt. „Mit ohne alles“. Mit den Fingern. Nach wenigen Minuten sagte sie, nachdem sie noch ein kleines Stück Fleisch probiert hatte:
„Mmmmhhh, das hast du gut gekocht!“ und sah mich an. Ich deutete auf den Freund, sagte:
„Er war das. Papa hat gekocht.“
Katinka und sie drehten die Köpfe; die Tochter sagte:
„Hast du gut gekocht Papa. Das schmeckt soooooo lecker!“
Der Freund und ich sahen uns an.
Wir dachten das selbe; wir erinnerten uns an all die Male, an denen wir uns für eine Mahlzeit den Arsch aufgerissen haben. Alleine schon das Einkaufen der Zutaten. Dann stundenlanges Schneiden, Schnibbeln, Schälen, Hacken und Kochen, Backen und Braten. Stundenlang! Und die Kinder nur „Bäaah!“ geschrien haben (einer macht es vor, der andere macht es nach, da willst du töten :D), nachdem sie dein liebevoll zubereitetes Mahl nicht mal eine halbe Sekunde lang begutachtet haben. Geschweige denn probiert haben. Wo ist der Trichter?…
Und bei nackten Nudeln, deren Zubereitung vielleicht 15 Minuten dauert mit allem, verfällt Fräulein plötzlich in Entzücken.
Manchmal haben wir diverse Reste im Kühlschrank, die jeweils nicht mehr als eigenständiges Abendessen reichen.
Resteverwertung kann so easy sein! Manchmal werfe ich die Reste in die Pfanne oder in eine Auflaufform.
Fehlt was, schneide ich Tomaten, Paprika oder Würstchen und gebe sie dazu. Salz und Pfeffer nicht vergessen. Mit Käse überstreuen. Alles geht. Nach Belieben Kräuter (Tipp: erst am Ende zufügen, sonst werden die grau [Pfanne] oder verkokeln [Ofen]) hinzufügen.
Meine Mutter hat mal aus einem kalten Döner in der Pfanne mit wenigen weiteren Zutaten eine der besten Gerichte gekocht, die ich je gegessen habe 😀
"Für die Kinder kann (es) auch schon mal (was) aus der Dose sein."
„Für meine Kinder kann auch schon mal aus der Dose sein.“ Nadine von Frauentausch (https://www.youtube.com/watch?v=zhy3ItybGAA).
Die liebe Nadine aus „Frauentausch“ hat damit nicht ganz unrecht; tatsächlich belegen Studien, dass eingelegtes Gemüse und Gemüse aus der Dose allgemein Vitamine enthält. Verarbeitest du dein „firsch“ gekauftes Gemüse im Supermarkt nicht innerhalb weniger Tage, sinkt der Vitamingehalt rapide mit jedem weiteren Tag.
Sollte kein frisches Gemüse zur Verfügung stehen, ist Tiefkühlgemüse auch gut.
Aber wenn es schnell gehen muss, ist Gemüse oder gar eine Suppe aus der Dose jederzeit erlaubt.
Mein Rabenmutter-Spezial-Rezept ist folgendes:
- Eine Dose Mais oder Erbsen mit Mörchen, ein Glas mit Rotkohl oder sonstigem erwärmen
- Eine würzige Beilage, bspw. Fleischkäse oder Würstchen, gerne auch Eier in all seinen Formen (außer roh, das ist ungesund…) brutzeln
- Brot, Brötchen, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Couscous, Linsen – irgendwas, was zusätzlich noch satt macht – bereit stellen. In der Not auch Toast, auch wenn sich über dessen Nährstoffgehalt streiten lässt. Aber es herrscht Corona – Ausnahmen sind erlaubt!!! Und Kinder mögen Toast. Also was solls.
Dieses Mahl schmeckt Kindern, macht satt und ist sogar annähernd nährstoffreich.
Meine Kinder essen nur Eis und Süßigkeiten
Aktuell könnte man meinen, meine Kinder halten Diät. So indirekt. Bei den Mahlzeiten spielen sie den Suppenkasper. In Wirklichkeit stopfen sie sich heimlich – wann immer es geht – mit Süßigkeiten voll. Und mit Eis. Dann noch mehr Eis. Eis von den Nachbarn, gern auch Kekse oder Haribo. Oder Eis. Hab ich schon das Eis erwähnt? So viel Eis…
Meine Mutter sagt, ich selbst sei mit Eis quasi aufgewachsen. Ich habe Unmengen davon gefordert und vernichtet.. Und aus mir sei schließlich auch etwas geworden!
Und das stimmt!
Seit Tagen weckt mein zweijähriger Sohn mich morgens so:
„EIS?“ – er rüttelt an mir, dreht mich um und beugt sich über mich. „EIS? MAMA? EIS?“
fragt der kleine Mann regelmäßig. Dabei strahlen seine großen Augen. Fragend. Komm schon, Mama. Eis halt. Gib, gib. Bitte?
Das, schon vor dem Frühstück, ist wirklich hart. Ich brauche Kaffee…
Wann sich das Streiten über Essen mit seinen Kindern nicht lohnt
Zum Frühstück biete ich Brot, Müsli und Naturjoghurt an (Naturjoghurt sollte man m. E. immer Zuhause haben! Kauf große Packungen. 500ml bis ein Liter, die sind günstiger. Eimer-Joghurt, lecker 😀 Is‘ den Kids so egal.).
Wir machen dann einen Deal: jeder von den Kids muss sein Brot oder seine Brothälfte essen, dann gibts Eis.
Das funktioniert meistens.
Was aber, wenn die Kids nichts essen wollen? Sie schreien nach Eis oder Süßigkeiten. „WIR WOLLEN EIS! WIR WOLLEN EIS!“
Ich habe gemerkt, dass, wenn ein aktuell starkes Verlangen am Start ist, z.B. nach Eis, ZUCKER!, der Verhandlungsspielraum recht klein ist.
Wie bringe ich mein Kind dazu, Obst und Gemüse zu essen?
Essen sie gar nichts oder nur wenig, bestrafe ich sie selten damit, dass sie dafür dann kein Eis bekommen. Denn das Ding ist: sobald die ihr Eis gegessen haben, sind sie erst mal zufrieden und du hast deine Ruhe. Das Eis macht aber nicht lange satt. Da sackt der Blutzuckerspiegel nach einer gewissen Zeit ab.
Und genau da solltest du schon vorbereitet und bereit sein. Das ist deine Chance, Essen in deine Kinder zu bekommen!
Die meisten Kinder lieben Rohkost – „Fingerfood“
Das Argument: ihr hattet schon Eis, jetzt wird was Gescheites/ein bisschen Obst und Gemüse gegessen. Aber warte besser nicht erst, bis das erste Kind zu dir kommt und nach Schokolade oder noch einem EIS verlangt. Du musst gewappnet sein.
Tagsüber schneide ich immer mal diverses Obst und Gemüse klein und „lass es irgendwo zufällig rumstehen“: Äpfel, Bananen, Melonen, Kiwi, Paprika, Mango, Tomaten, Erdbeeren, Trauben, Heidelbeeren, Möhren, gekochte Kartoffeln, et cetera. Fingerfood ist bei den meisten Kids der Hit. Das geht bei meinen immer. Da wird ordentlich zugelangt.
Besonders beliebt sind Obst-/Gemüseteller nach einer Eis-Session oder einer frustrierenden Mahlzeit, weil das Essen verweigert oder in der Gegend herum geworfen/gespuckt wurde.
Viele Kinder sind beim Essen recht genügsam
Die meisten Kinder, die ich kenne, lieben Nudeln, Kartoffeln und Reis, gerne auch Couscous, Bulgur und Linsen.
Diese Gerichte sind super schnell zubereitet. Eine Dose beliebigen Gemüses dazu, eventuell eine Dose passierte Tomaten erwärmen und würzen – fertig ist das perfekte Kindergericht!
Manchmal reiche ich sogar zu Suppe rohes, geschnittenes Gemüse und auch Obst.
Wenn dein Kind bzw. deine Kinder, die kleinen Monster, nach Eis schreien und sich nicht besänftigen lassen, gib ihnen nach. Und halte das Essen bereit – sie werden schon bald angekrochen kommen.
„Maamaa, ich hab sooo Hunger.“
„Ich weiß Baby, setz dich. Magst du die Nudeln mit oder ohne Tomatensoße? Mais dazu? Hab dir noch ein paar Gurkenscheiben geschnitten und dir hier gerichtet.“
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